KEIN PFUI-GACK IM DESIGNER-FRACK!
Die offenen Briefe der Freunde des Wohlstands
1. - Sehr geehrte Frau Desiree
Treichl-Stürgkh!
Als Freunde des Wohlstands können wir nicht
länger tatenlos zusehen, wie der heimische Opernball durch
skrupellose Emporkömmlinge für Publicityzwecke missbraucht
wird. Natürlich haben Sie es als Dame nicht so leicht, sich
diesbezüglich genügend Respekt zu verschaffen. Dafür
haben wir auch vollstes Verständnis und werden Ihr Engagement als
Opernball-Lady weiterhin sehr wertschätzend anerkennen.
Dennoch ist es hoch an der Zeit, ein Zeichen zu
setzen. Wir werden daher am 3. März den Opernball nicht nur
boykottieren, sondern haben bereits eine Agentur engagiert, um eine
entsprechende Gegenkundgebung organisieren.
Diese traditionsreiche Veranstaltung des Opernballs
darf nicht in die Hände von Baumeistern, Prostituierten und
Kronekolumnisten fallen. Hier stehen tatsächlich die
Reputation und die Zukunft der Republik Österreich auf dem Spiel.
Wir wundern uns daher auch sehr, warum sich unser Bundespräsident
lieber mit dem Wehrdienst und Leuten in Tarnanzügen befasst als
mit dem Pfui-Gack im Designerfrack. Ein Machtwort wäre dringend
gefragt, um das Ansehen unserer Kulturnation zu retten.
Die Freunde des Wohlstands Linz, am 22. Februar 2011
2. - Sehr
geehrter Herr Richard Lugner!
Als Freunde des Wohlstands sind wir entsetzt
über die jüngsten Vorfälle rund um den Opernball. Wir
ersuchen Sie im Interesse des Ansehens der Republik Österreich
inständig, diesen Ball nicht zu besuchen. Man muss keine
höhere Bildung besitzen, um zu wissen, dass Bälle
traditionell dem Hof, dem Adel und der Hochfinanz vorbehalten waren.
Wir haben auch nichts dagegen, dass in einer lebendigen Demokratie
überdies verdiente Leute aus einem niederen Stand daran teilnehmen
dürfen.
Es liegt uns fern, Ihnen zu nahe zu treten, aber zu
unserem Bedauern gehören Sie nicht zu dieser Gruppe und schon gar
nicht Ihre Begleitung. Abgesehen davon, dass diese „Dame“
eines Wiener Opernballs nicht würdig ist, weisen wir darauf hin,
dass es auch in Österreich genügend Escort Service Agenturen
gibt, die Ihnen beim Heurigen, am Fußballplatz oder am
Wurstelprater mindestens so gute Dienste leisten können. Haben Sie
auch nur eine Minute lang daran gedacht, wie es jetzt einer Wiener
Prostituierten gehen muss? Sie schaden mit diesem
südländischen Billigimport also nicht nur dem Image des
Opernballs, sondern auch der heimischen Wirtschaft.
Wir Freunde des Wohlstands werden daher am 3.
März gegen einen Opernball demonstrieren, der zunehmend von Leuten
frequentiert wird, die keine edle Herkunft haben. Wir demonstrieren
auch gegen eine Veranstaltung, die von Ihnen missbraucht wird, um
heimische Jobs im ältesten Gewerbe zu gefährden. Das
ist unverantwortlich und gefährdet den Wirtschaftstandort
Österreich. Schämen Sie sich!
Die Freunde des Wohlstands Linz, am 22. Februar 2011
3. - Sehr geehrter Herr
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer!
Ihre Autorität ist gefordert! Als oberster
Repräsentant der Republik Österreich können Sie
verhindern, dass der traditionsreiche Wiener Opernball zu einem
Armutszeugnis der österreichischen Kultur wird. Es liegt also an
Ihnen, diesem Treiben des Herrn Richard Lugner und seiner
Billigimportmätresse ein Ende zu setzen.
Wir ersuchen Sie daher inständig, sich
vorläufig von anderen Themen Ihrer Tagesordnung abzuwenden und
diese Vorkommnisse sehr genau zu verfolgen. Sie sind zwar kein
Vertreter des Adels und der Hochfinanz, sondern ein verdienter
Sozialdemokrat, dennoch ist es uns unerklärlich, wie Sie einen
solchen Opernball mit derart gewöhnlichen Menschen noch
eröffnen können – einen Opernball, der genau genommen
nichts anderes mehr ist als eine Farce, eine schallende Ohrfeige
für unser geliebtes Österreich.
Insofern ersuchen wir Sie, sich unserem Boykott des
Wiener Opernballs anzuschließen und am 3. März an unserer
Gegendemonstration teilzunehmen.
Wir Freunde des Wohlstands haben uns lange
genug von einem Herrn Lugner zum Narren halten lassen müssen. Wir
zählen auf Ihre Integrität und gehen davon aus, dass auch Sie
Ihre Reputation durch so einen Ball nicht aufs Spiel setzen.
Ihre Freunde des Wohlstands Linz, am 23. Februar 2011
4. - Pressemitteilung an
die italienische Presseagentur ANSA
Unsere Staatsoper ist kein Bunga-Bungalow!
Die Freunde des Wohlstands boykottieren den
Opernball und planen eine Gegendemonstration.
„Als Freunde des Wohlstands sind wir entsetzt
über die jüngsten Vorfälle rund um den Opernball. Wir
ersuchen insbesondere Herrn Richard Lugner im Interesse des Ansehens
der Republik Österreich inständig, auf die Ballbegleitung von
Frau Ruby zu verzichten“ so Gertrude Vielmoos, die Sprecherin der
Freunde des Wohlstands.
Man muss keine höhere Bildung besitzen, um zu
wissen, dass Bälle traditionell dem höfischen Adel und der
Hochfinanz vorbehalten waren. Es ist auch nichts dagegen einzuwenden,
dass in einer lebendigen Demokratie überdies verdiente Leute aus
einem niederen Stand daran teilnehmen dürfen.
Richard Lugner gehört keiner dieser Gruppen an
und schon gar nicht seine Begleitung. Abgesehen davon, dass diese
„Dame“ eines Wiener Opernballs nicht würdig ist,
weisen die Freunde des Wohlstands darauf hin, dass es auch in
Österreich genügend Escort Service Agenturen gibt, die Herrn
Lugner beim Heurigen, am Fußballplatz oder am Wurstelprater
mindestens so gute Dienste leisten könnten. Wien kann stolz auf
seine Josefine Mutzenbacher sein und benötigt daher keine Ruby
für den Opernball. Richard Lugner schadet dem Image
Österreichs und gefährdet gleichzeitig heimische
Arbeitsplätze.
Es ist daher hoch an der Zeit, ein Zeichen zu
setzen. Die Freunde des Wohlstands werden am 3. März den
Opernball nicht nur boykottieren, sondern haben bereits eine
Eventagentur engagiert, um eine entsprechende Gegenkundgebung zu
organisieren. Diese traditionsreiche Veranstaltung des Opernballs darf
nicht in die Hände von Baumeistern, Billigimportmätressen und
Kronekolumnisten fallen. Hier stehen tatsächlich die
Reputation und die Zukunft der Republik Österreich auf dem Spiel.
Die Freunde des Wohlstands betonen allerdings, dass
sich diese Kundgebung nicht gegen Italien oder das italienische Volk
richtet. „So wie Österreich ist auch Italien eine
erstklassige Kulturnation. Wir Freunde des Wohlstands schätzen so
hervorragende Errungenschaften wie Ferrari, Gucci und Prada, obwohl wir
ehrlich gesagt schon lieber Champagner trinken als Prosecco“, so
Gertrude Vielmoos, die ihren nächsten Urlaub auch wieder in der
Toskana verbringen möchte.
5. - Pressemitteilung an
die österreichische Presseagentur APA:
Unsere Oper ist kein Bunga-Bungalow!
Die Freunde des Wohlstands boykottieren den
Opernball und veranstalten eine Gegendemonstration.
„Als Freunde des Wohlstands sind wir entsetzt
über die jüngsten Vorfälle rund um den Opernball. Wir
ersuchen insbesondere Herrn Richard Lugner im Interesse des Ansehens
der Republik Österreich inständig, auf den Besuch dieses
Balls zu verzichten“ so Gertrude Vielmoos, die Sprecherin der
Freunde des Wohlstands.
Man muss keine höhere Bildung besitzen, um zu
wissen, dass Bälle traditionell dem höfischen Adel und der
Hochfinanz vorbehalten waren. Es ist auch nichts dagegen einzuwenden,
dass in einer lebendigen Demokratie überdies verdiente Leute aus
einem niederen Stand daran teilnehmen dürfen.
Es liegt den Freunden des Wohlstands auch fern,
Herrn Lugner zu nahe zu treten, aber zu ihrem Bedauern gehört er
nicht dieser Gruppe an und schon gar nicht seine Begleitung. Es ist
daher hoch an der Zeit, ein Zeichen zu setzen. Die Freunde des
Wohlstands werden am 3. März den Opernball nicht nur
boykottieren, sondern haben bereits eine Agentur engagiert, um eine
entsprechende Gegenkundgebung zu organisieren.
Diese traditionsreiche Veranstaltung des Opernballs
darf nicht in die Hände von Baumeistern,
Billigimportmätressen und Kronekolumnisten fallen. Hier
stehen tatsächlich die Reputation und die Zukunft der Republik
Österreich auf dem Spiel. Es ist auch sehr verwunderlich, warum
sich Bundespräsident Heinz Fischer lieber mit dem Wehrdienst und
Leuten in Tarnanzügen befasst als mit dem Pfui-Gack im
Designerfrack. Ein Machtwort wäre dringend gefragt, um das Ansehen
unserer Kulturnation zu retten.
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